(M)ein neuer Freund zieht ein

 

Heute darf ich endlich auch einmal zu Wort kommen *wuff* und wer könnte auch besser über das Thema "Zweithund" berichten – mal ehrlich?!

 

Denn einst (vor fast genau drei Jahren) kam ich als Zweithund in meine neue Familie. Und da das damals so wunderbar reibungslos ablief, hatte Frauchen die geniale Idee sechs Monate nach dem Tod meines besten und tollsten Kumpels wieder einen Zweithund einziehen zu lassen.

 

Aber von Anfang an:

 

Mit zarten 8 Wochen zog ich, Neo Irresistible, als unschuldiger, zarter, zerbrechlicher Parson Russel Welpe

*frech grins* bei Frauchen und ihrer Familie ein. Welch´ ein Schock, als plötzlich Charly, ein damals sieben Jahre alter Galgo-Ridgeback Mischling mit 72 cm Schulterhöhe und 50 kg Gewicht vor mir stand.

Doch … äh … wie ihr seht: ich lebe noch!

 

Fast exakt 3 Wochen lang hat mich Charly komplett ignoriert – einfach nicht beachtet – nicht einmal kurz angeschaut – nicht einmal den Raum betreten in dem ich mich aufhielt! Mein Frauchen war kurz vorm verzweifeln, da ihre romantisch verklärten Vorstellungen „Zwei Hunde sind miteinander viel glücklicher als ein Hund alleine“ sich in Luft aufzulösen drohten.

 

Dann plötzlich – eines Tages – geschah das Wunder. Charly beschnupperte mich von Kopf bis Fuß und forderte mich zum Spielen auf. Oh wie glücklich war ich, als ich auf diesem sanften Riesen herumklettern und –albern durfte. Er wurde mein bester Freund, mein geduldiger Lehrmeister, mein sanfter Riese, mein großer Beschützer. Wir waren quasi unzertrennlich *seufz*.

 

Leider wurde Charly sehr, sehr krank und ging viel zu früh über die Regenbogenbrücke. Da war er gerademal

10 Jahre alt. Wir hatten also nur drei Jahre miteinander. Trotzdem haben sein geduldiges und liebevolles Wesen

und seine sanfte und entspannte Art mich nachhaltig geprägt.

 

Ich habe nach dem Verlust meinen Kumpels unglaublich getrauert, mich zurückgezogen, Ängste entwickelt und mit dem Spielen fast vollständig aufgehört. Nach  kurzer Zeit hatte ich mich dann so auf mein Frauchen fixiert, dass die Ärmste keinen Ort mehr ohne mich aufsuchen durfte. Ich wurde ihr Schatten – immer und überall – Tag und Nacht.

 

Und so entschied sie eines Tages, „ … es muss wieder ein neues Mitglied  in unser kleines Rudel kommen“.

Rüde oder Hündin? Alt oder Jung? Tierheim / Tierschutz oder Züchter? Fragen über Fragen und keiner konnte

den absoluten Tipp abgeben.

 

Ich glaube auch: Den ultimativen Ratschlag gibt es auch nicht. Wir waren im örtlichen Tierheim und besuchten dort eine zauberhafte, neun Monate alte Husky-Mischlings Hündin. Das passte mir gar nicht. Die Dame war mir unheimlich, viel zu wild und fordernd. Immerhin durfte ich hier die Entscheidung fällen.

 

Und dann kam Yuma ...

 

 

Seit mittlerweile fast drei Wochen wohnt Yuma, ein 11 Wochen alter Podenco-Mix bei uns. Man man, was war ich anfangs neugierig, dann skeptisch, dann eifersüchtig – denn Frauchen ist MEINS! Eine „Achterbahn“ der Gefühle habe ich in den ersten zwei Wochen durchlebt. Und als echter Terrier muss man auch schon mal auf Konfrontationskurs mit dem „Neuen“ gehen – oder? Zumal ich in diesem Fall überhaupt nicht gefragt wurde!

 

Zugegeben ich liebe ihn noch lange nicht so sehr wie meinen Charly, aber ich habe mich entschieden ihm eine faire Chance zu geben, denn er ist eigentlich ganz ok.

 Mein vorläufiges Fazit zu dem Thema Zweithund ist ein klares JA!

 

Denn ein Mensch kann nun mal keine Artgenossen ersetzen. Wer uns schon mal beim ausgelassenen Spielen und Toben beobachtet hat, der wird schnell erkennen, dass dieses nur mit Artgenossen möglich ist. Natürlich geht das auch mit dem Kumpel aus der Nachbarschaft.

Aber sich mit der Thematik „Zweithund“ zu beschäftigen lohnt sich – finde ich ;-)

 

Natürlich muss man sich vorher – und ich meine vorher – über einige Grundlegende Dinge im Klaren sein, die ich für Euch Menschen hier noch einmal zusammenfassen möchte:


-
Kosten für Futter, Tierarzt, Zubehör, Steuern – alles verdoppelt sich
- Zeitaufwand – denn gerade zu Anfang müsst ihr auch mal getrennt mit uns Gassi gehen, denn der Welpe
  braucht noch nicht so viel Auslauf wie wir „Großen“
- „Einer lernt vom anderen“ – das bedeutet aber auch, das die Welpen sich ungewünschte Verhaltensweisen 
  bei uns „Großen“ abschauen werden
- Eifersucht und Rangordnungsprobleme oder Streit um „Ressourcen“ können auftreten und zu einem
  Problem werden
- Rüde oder Hündin – wer passt am besten zum Ersthund

Also ich bin bereit
Euer Neo ;-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Nicole (Mittwoch, 08 Juni 2016)

    Lieber Neo,

    ich wünschte, du könntest Moe ein bisschen Nachhilfe in Sachen „wie akzeptiere ich andere Hunde“ geben. Ich finde es klasse, dass du Yuma eine Chance gibst und bin mir sicher, dass er sich als toller Kumpel entwickeln wird.

    Liebe Grüße
    Nicole

  • #2

    Sicca (Freitag, 10 Juni 2016 17:08)

    Hallo liebe Nicole,
    ich muss gestehen das ich bisher selten einen so übersichtlichen Artikel über das Thema Zweithund gefunden habe wie diesen. Er ist ansprechend geschrieben und bietet in kompakter Form, angereichert mit eigenen Erfahrungen, eine sehr persönliche Sicht auf dieses Thema. Als Einleitung um sich mit dieser Frage zu beschäftigen, auf jeden Fall lesenswert.

    Weiter so!
    Beste Grüße S.

  • #3

    Michael G. (Dienstag, 10 Januar 2017 17:25)

    Hallo liebe Nicole,
    der Kommentar von S. "trifft den Nagel auf den Kopf"! Zu 100% auch meine Meinung!

    Liebe Grüße
    Michael